Verwaltung

Eine effiziente Verwaltung, das ist das A und O ein erfolgreichen Kommune, hochmotivierte, gut ausgebildete Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen, praxisorientiert denken und selber Lösungen erarbeiten. Der Bürgermeister alleine kann das Ruder nicht rumreißen, nur ein gutes Team kann erfolgreich sein. Aber wem erzähle ich das... Das weißt du nur zu gut. Hier drin sehe ich, wie du, deine Stärken, die es auszuspielen gilt!

Zum Thema moderne Verwaltung gab es 2009 eine Bachelorarbeit von Isabel Ahrens. Diese ist wirklich lesenswert und bietet Anknüpfpunkte, Stichwort "Ballenstedt 2020". Auch wenn ich sie schon eine Weile nicht mehr gesprochen habe, könnte sie in einem motivierten Team übrigens ein wichtiger Baustein sein. Nach meiner Kenntnis arbeitet sie aktuell für die Stadt Potsdam.

Konzept

Jedes Handeln bedarf einer genauen Planung und unterliegt einer vordefinierten Zielstellung. Da oft für anstehende Entscheidungen nicht die Zeit ist, eine umfassende Lagebeurteilung zu machen und immer die Gefahr besteht, sich in Details zu verlieren, muss eine konzeptionelle Grundausrichtung für allen Beteiligten (Mitarbeitern, Stadträten, Bürgern) klar sein. Nach meiner Einschätzung wird hier enormes Potential verschenkt. Projekte werden nach Wetterlage behandelt und zum Teil nur halbherzig angegangen. Die Richtung ist nur schwer erkennbar. Im Vorfeld muss ich mir überlegen, wo stehe ich, wo möchte ich hin und welche Schritte sind dafür notwendig, die Grundzüge jedes Projektmanagements.

Daher sollte als erstes Ziel die Erstellung eines Gesamtkonzeptes (von mir aus "Ballenstedt 2020") sein. Dieses enthält thematische Teilkonzeptionen (Verwaltung, Tourismus, Wirtschaft, Infrastruktur, Kultur, Wohnen, etc...). Der Umfang und Inhalt soll/muss immer flexibel sein und darf nicht einengen. Zu viele Details helfen hier nicht weiter, eine Linke und Rechte Grenze für Entscheidungen ist aber dienlich. Die Erstellung sollte kein Einzelwerk sein, sondern ein "Gesamtkunstwerk" aller, denn jedes Papier beginnt erst Realität zu werden, wenn es gelebt wird. Die Stadt Harzgerode hat beispielsweise vor kurzem ein "Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept" vorgestellt. Das von der Stadt Ballenstedt beauftragte Konzept zur Belebung der Innenstadt greift bei weitem zu kurz und erscheint als reines Lippenbekenntnis.

Weitere Anregungen

Neben den beschriebenen Schwerpunkten möchte ich im Folgenden noch einige Punkte benennen, die Bestandteile der Konzepte sein können. Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern gibt eher meine Sichtweise wieder.

Die Schaffung einer Bürgerinformationsstelle,inkl. Ansprechpartner für Angelegenheiten des Kreises, ist anzustreben. Sie stärkt die Akzeptanz der Verwaltung in der Bevölkerung und kann zu einem echten Plus an Dienstleistung führen. Der Kunde (Bürger) erhält die Informationen in einem offenen und hellen Office aus einer Hand. Formulare werden herausgegeben, angenommen und weitergeleitet, zuständigkeitsübergreifend. Bei der Bearbeitung von Formularen erhält er Unterstützung und Hilfestellung.

Die Definition und Aufgabenbeschreibung für den Wirtschaftsförderer und Stadtentwickler sind nicht klar genug. Beide Positionen sind nur unscharf erkennbar und daher ihre Leistung nur unzureichend messbar. Hier muss ein ganz anderer Anspruch entwickelt werden. Vernetzung und Transparenz sind hier die entscheidenden Stichwörter. Auf Leute zugehen, offen Probleme ansprechen, Angebote schaffen und nach Lösungen und Wegen suchen, kein Klüngel und Geheimniskrämerei mehr. Von einem Wirtschaftsförderer erwarte ich zum Beispiel sich sowohl überregional zu vernetzen, als auch vor Ort für bestehende Unternehmen sowie leere Industrieflächen Ansprechpartner zu sein und zu werben. Er muss sich ständig die Frage zu stellen, wo kann die Stadt die Unternehmen unterstützen. Von einem Stadtentwickler erwarte ich auf Eigentümer zu zugehen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und ggf. Leute (Käufer und Verkäufer) zusammenzubringen. So können systematisch Schandflecke beseitigt werden. Auch die Werbung neue Menschen für Ballenstedt zu gewinnen, bzw. Interessierten Angebote unterbreiten zu können, sehe ich als vordringliche Aufgabe (Für jedes Kind erhalten junge Familien bei Zuzug nach Ballenstedt und Kauf einer sanierungsbedürftigen Immobilie oder städtischem Bauland 2.500 €. Nur als Beispiel.).

Des Weiteren gilt es (Neben) Funktionen (z.B. Gleichstellungs-, Vereinsbeauftragter) klar zu benennen und Prozesse zu etablieren, die über die Transparenz hinausgehen, um Optimierungspotenzial zu erkennen und zu erschließen. Dazu muss man bereits sein, auf Leute zu zugehen, Prozesse zu erklären und Lösungen zu erkennen.

Um das touristische Profil der Stadt zu stärken, müssen von selbiger die Grundlagen gelegt und Standards vorgelebt werden. Über einen Tourismusstammtisch bestünde die Möglichkeit einen regelmäßigen Kontakt sicherzustellen, um zum Beispiel die Hilfestellung bei der Vermarktung zu ermöglichen. Mit dem Festhalten am "Erholungsort", der alte Namensgebung "Ballenstedt am Harz", dem Ausbau von Rad- und Wanderwegen, der konsequenten Mitarbeit in Gremien des Harzes (z.B. Regionalverband Harz) und dem Erlangen von Labeln und Zertifikaten kann die Marke Ballenstedt entwickelt werden. Die Verhinderung des Steinbruches und des Rückhaltebeckens in Meisdorf verstehen sich von selbst.

Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Kommunen (Wirtschaftsförderer und im Tourismusberiech mit Quedlinburg) muss spürbar werden. Bei einem ehrlichen Umgang können beide Seiten profitieren (gemeinsame Vermarktung des Gewerbegebietes Rieder/Gernrode; Übernachtungsmöglichkeiten in Ballenstedt <-> fehlende Kapazitäten in Quedlinburg).